Gürtelprüfungen am 18.06
Am Sonntag, dem 18. Juni, war es wieder soweit: 6 Schüler unserer Taekwon-Do Gruppe stellten sich der Prüfung zum Erreichen der nächsten Gürtelstufe. Das besondere Highlight war, dass Seth die Prüfung zum 1. Dan (erster Schwarzgurt) absolvierte - die erste Schwarzgürtelprüfung in unserer Gruppe.
Los ging es für alle Prüflinge um 10 Uhr. Zunächst wurden die verschiedenen Tul für die Prüfungen zum 9. Kup, 8. Kup und 7. Kup gelaufen: Chaju Jirugi, Chaju Makgi, Chon Ji und Dan Gun. Anschließend zeigten die anwesenden Farbgurte verschiedene Kicktechniken - sowohl allein, als auch mit ihren Prüfungspartnern. Dabei bewiesen sie Stärke in ihren Kicks und gute Balance bei der Ausführung der einzelnen Techniken. Danach sollten die Prüflinge ihre erlernten Techniken beim sogenanten Dreischrittkampf (Sambo Matsogi) anwenden, bei dem sie einen Partner angreifen und sich auch gegen diesen verteidigen.
Theoretisches Wissen war abenso wichtig für das Bestehen der Prüfung. Alle Prüflinge mussten bei der abschließenden mündlichen Prüfung zeigen, dass sie die grundlegenden Prinzipien des Taekwon-Do verinnerlicht haben und, dass sie über Herkunft des Taekwon-Do, Bedeutung der verschiedenen Techniken und koreanische Bezeichnungen Bescheid wussten.
Für die anwesenden Zuschauer und auch den Prüfer war vor allem der Bruchtest (ab Prüfung zum 8. Kup) wichtig, bei welchem die Prüflinge die Stärke ihrer Techniken unter Beweis stellten. Mit teilweise 3cm dicken Brettern war auch das Zerschlagen oder Zertreten der Bretter kein leichtes Unterfangen, doch allen Prüflingen gelang es souverän, auch diese Herausforderung zu meistern. Besonders Karl überzeugte mit seinem Bruchtest. Er hatte eine Spezialtechnik eingeübt, bei welcher er sich mit Anlauf von einer Wand abstieß und dann ein Brett mit einem Kreiskick in der Luft zertrat.
Der Prüfer, Maximilian Beyer, war sehr zufrieden mit den Leistungen seiner Schüler, insbesondere mit der Kontrolle und der Genauigkeit, die alle bei der Ausführung ihrer Techniken an den Tag legten. Nach etwa einer Stunde stand fest, dass die 5 angetretenen Farbgurte ihre Prüfungen (1 mal 9 Kup, 3 mal 8 Kup und 1 mal 7 Kup) bestanden hatten.
Nach einer kurzen Pause ging es weiter mit Seths Prüfung: er war angetreten, um sich den 1. Dan zu verdienen. Mehrere Jahre hatte er sich intensiv auf diese Prüfung vorbereitet. Er hatte jede Gelegenheit genutzt, um an internationalen Wettkämpfen und Lehrgängen teilzunehmen und seine Fähigkeiten und sein Wissen über Taekwon-Do zu verbessern. Während der gesamten Prüfung zeigte er, dass sich die umfangreiche Vorbereitung gelohnt hatte.
Zu Beginn mussten fast alle bisher erlernten Tul gezeigt werden. Hier demonstrierte Seth genaue Beherrschung aller Techniken und ein gutes Verständnis für die Feinheiten der Tul. Auch die vielfältigen Sprung - und Drehtritte, die er gemeinsam mit seinem Prüfungspartner zeigte, waren gut eingeübt und selbst schwierige Techniken gelangen ihm ohne Probleme.
Insbesondere bei der praktischen Anwendung des Taekwon-Do hob sich diese Prüfung zum 1. Dan von anderen ab. Es wurden eine Reihe von Übungen gezeigt, bei denen sich Seth gegen verschiedene Angriffe zur Wehr setzten musste. Diese reichten von unterschiedlichen Partnerübungen, wie Ilbo Matsogi (Einschrittkampf), über andere Übungen, die Geschwindigkeit der Angriffe, Balance und Körperbeherrschung in den Vordergrund stellen, bis hin zum freien Kampf (Chaju Matsogi). Beim Einschrittkampf wird vor allem gezeigt, dass der Kämpfer die richtigen Angriffe und Abwehrtechniken für konkrete Situationen finden kann. Im Freikampf musste Seth gegen insgesamt 3 verschiedene Gegner nacheinander antreten. Auch wenn die lange und andauernde körperliche Belastung während der Prüfung enorm war, zeigte sich hier das hohe Maß an Durchhaltevermögen des Prüflings, der durchgehend in der Lage, war sich in den verschiedenen Partnerübungen und Kämpfen zu behaupten.
Nach einer kurzen Pause wurde die Prüfung fortgeführt, nun waren Übungen aus der Selbstverteidigung dran. Seth musste sich aus Griffen und Halten seines Angreifers, wie Umklammerungen, Schwitzkasten, Handgriffen und vielem mehr, befreien. Die Messerabwehr stellt im Rahmen der Selbstverteidigung einen kritischen Punkt dar, da die Gefährlichkeit der Waffe jeden Fehler fatal macht. Auch wenn während der Prüfung nur ein Übungsmesser verwendet wurde, zeigte der Prüfling, dass ihm die Wichtigkeit genauer und schneller Gegenmaßnahmen absolut bewusst war.
Im finalen Teil der Prüfung standen die Bruchtests an, die gemeistert werden mussten um die Prüfung zum 1. Dan zu bestehen. Neben mehreren schwierigen Sprungtritten zerschlug Seth außerdem 2 Bretter von jeweils 3cm Dicke mit der Faust im sogenannten Power-Bruchtest.
Zuletzt gab es noch für alle Anwesenden die Gelegenheit, mehr über Taekwon-Do zu lernen. Der Kandidat für den 1. Dan musste verschiedene Fragen, zum Beispiel zur Philosophie und zu den Prinzipien des Taekwon-Do, zur Geschichte oder der Bedeutung der Gürtelfarben beantworten und das Gelernte den versammelten Schülern, Eltern und anderen Zuschauern gegenüber vortragen. Seths gesamte 1. Dan Prüfung stellte eine ausgezeichnete Leistung dar, die nun nach einer langen Zeit des Trainings endlich mit dem Erreichen des 1. Dan ausgezeichnet wurde.
Alle Prüflinge haben die Gelegenheit genutzt, einen weiteren wichtigen Schritt auf ihrer Taekwon-Do Reise zu unternehmen. Nocheinmal einen herzlichen Glückwunsch an euch alle, ihr alle seid spitze und habt gezeigt, wie gut ihr euch vorbereitet habt! Wie immer natürlich auch einen besonderen Dank an alle Helfer, insbesondere die Prüfungspartner, die sich teilweise extra den Tag frei genommen haben, um die Prüflinge zu unterstützen. Taekwon!