Form (Tul)
Im klassischen Taekwon-Do gibt es 24 Formen, die sogenannten Tul. Jede Tul besteht aus einer festgelegten Anzahl von Techniken, die gegen einen imaginären Gegner ausgeführt werden. Vor allem in den Anfangsjahren des Taekwon-Do war Schutzausrüstung im Training oft nicht verfügbar. Daher war es nur schwer möglich, Techniken gegen einen realen Gegner zu üben, ohne diesen zu verletzten. Die Formen stellten somit eine sichere Alternative dar, um Techniken zu üben.
Durch das Wiederholen von Übungen lernen Schüler Schritt für Schritt ihre Angriffe und Verteidigungstechniken zu perfektionieren und ihren eigenen Körper optimal einzusetzen, um Kraft und Genauigkeit beim Kämpfen zu maximieren. Das Tul-Laufen fördert daher auch die Konzentration und verbessert das eigene Körpergefühl.
Techniken
Das Taekwon-Do verfügt über hunderte Angriffs – und Verteidigungstechniken die mit den Händen, Füßen, Armen, Ellenbogen oder Knien ausgeführt werden. Besonders bekannt ist Taekwon-Do für seine herausragenden Sprungtechniken, bei denen erfahrene Schüler beeindruckende Körperbeherrschung zeigen und z.B. mehrere Angriffe in einem Sprung ausführen oder sich im Flug teilweise mehrfach um sich selbst drehen.
Selbstverteidigung (Hosinsul)
Selbstverteidigungsübungen sind fester Bestandteil des Taekwon-Do. Im Training üben Schüler partnerweise, auf verschiedene Notwehrsituationen richtig zu reagieren und sich bei Angriffen richtig zu verteidigen. Diverse Befreiungen und Gegenangriffe werden dafür wiederholt. Fortgeschrittene Schüler erlernen schließlich, sich auch gegen bewaffnete Angreifer (Messer – und Stockabwehr) zu verteidigen. Großer Wert wird daraufgelegt, dass die Übungen realitätsnahe Notwehrsituationen widerspiegeln und nur Techniken geübt werden, die praktisch sind und einfach ausgeführt werden können.
Freikampf (Matsogi)
Nachdem unsere Schüler die Grundlagen des Taekwon-Do erlernt haben, werden sie schrittweise an den Freikampf herangeführt. Dabei kämpfen zwei Personen über zwei Runden von jeweils zwei Minuten gegeneinander. Auf diese Art lernen Schüler, die gelernten Techniken richtig anzuwenden und die Dynamiken eines Kampfes in einer kontrollierten Umgebung kennen. Verletzungen sind dabei überaus selten. Die Sparrings, die im Training durchgeführt werden, fördern Mut und Selbstbeherrschung der Kämpfer und bringen sie dazu, über sich hinauszuwachsen. Die Kämpfe werden ausschließlich mit der vorgeschriebenen Schutzausrüstung durchgeführt und vom anwesenden Trainer beaufsichtigt. Gekämpft wird nur mit Leichtkontakt.
Bruchtest (Kyok Pa)
Der Bruchtest ist die ultimative Gelegenheit für Schüler, die Effektivität ihrer Techniken unter Beweis zu stellen, indem sie ein Brett zerschlagen oder zertreten. Schwarzgurte sind oft in der Lage, mehrere Bretter oder auch Steine mit beeindruckenden Angriffen zu zerbrechen. Schüler werden lange bevor sie zum ersten Mal einen Bruchtest ausführen im Training genau darauf vorbereitet, sodass sie die dafür nötige Kraft, Beschleunigung, Körperbeherrschung und Präzision entwickeln. Im normalen Training werden die Techniken dafür erst auf sogenannten Pratzen geübt. Bruchtests sind die Highlights jeder Vorführung und Teil der Prüfungen zur nächsten Gürtelstufe. Der Trainer stellt sicher, dass die Bretter und die gewählte Technik dem Ausbildungsstand der Schüler entsprechen.